
Der Alfa Romeo Stelvio ist nach einem berühmten Pass in den italienischen Alpen benannt. Das macht Sinn, denn insbesondere als 510 PS starke Quadrifoglio-Version ist der Power-SUV ein superschneller Gipfelstürmer.
Der Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio ist das perfekte Auto für italophile SUV-Fans, für die ihr Auto mehr ist als ein Fortbewegungsmittel, um von A nach B zu kommen.
Dass er ordentlich Dampf unter der Haube hat, macht der Stelvio Quadrifoglio schon im Stand klar. Im Vergleich zu seinen zivilen Brüdern verfügt die 510 PS starke Powerversion über zusätzliche Lufteinlässe in der Motorhaube, sportliche Seitenschweller und Kotflügelverbreiterungen in Wagenfarbe sowie eine vierflutige Abgasanlage. Im Innenraum gibt’s ein Sportlenkrad und Sportsitze mit viel Carbon, hochwertiges Leder und Alcantara. Aber auch praktische Aufgaben erfüllt er locker: In den Italiener passen 500 bis maximal 1600 Liter.
Mit der Modellauffrischung, die Alfa Romeo dem Stelvio letztes Jahr spendierte, gibt’s jetzt auch ein deutlich verbessertes Navi- und Infotainmentsystem. Auf einem 8,8 Zoll (22,3 Zentimeter) grossen Touchscreen lässt sich alles intuitiv steuern. Zahlreiche neue Assistenzsysteme hat der Italiener jetzt auch an Bord – unter anderem autonomes Fahren auf Stufe 2. So hält der SUV auf der Autobahn beispielsweise längere Zeit die Spur und den Abstand, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.
Das Herz des Alfa ist aber der nach wie vor famose 2,9-Liter-Biturbo, der zusammen mit Ferrari entwickelt wurde. Der Sound ist kernig, aber nicht aufdringlich. Wer im richtigen Moment manuell schaltet, lässt den Quadrifoglio «vor Freude» aufbrüllen, ohne aufdringlich zu wirken wie getunte Rennsemmeln. Ausserdem tönt er jetzt schon im Dynamic-Modus richtig gut, so dass der Fahrer den Race-Modus ohne ESP nicht mehr «zwingend» braucht.
Das Fahrwerk ermöglicht je nach Fahrmodus sowohl die sportlich-straffe Gangart als auch komfortables Cruisen. Die Lenkung überzeugt, indem sie Lenkbefehle direkt und präzise weitergibt. Der Schwerpunkt ist tief, Seitenneigung kaum vorhanden. Wer’s nicht besser weiss, hat nie das Gefühl, in einem SUV zu sitzen und ist auf kurvigen Bergstrassen beispielsweise richtig flott unterwegs. Da hilft’s auch, dass die Bremsen ebenfalls kräftig zupacken.
Dabei ist der Stelvio grundsätzlich als Hecktriebler ausgelegt. Bei Schlupf an den Hinterrädern wird in Millisekunden bis zu 50 Prozent der Kraft an die Vorderachse umgeleitet, ein Vorderachsdifferenzial und ein aktives Verteilergetriebe sorgen für zusätzliche Souveränität selbst im Race-Modus, bei dem das ESP wie schon bei der Giulia ausgeschaltet ist. Während die Limousine sich oft noch richtig giftig zeigte, lässt sich der SUV ohne elektronische Helferlein deutlich besser beherrschen.
Natürlich hat das Ganze seinen Preis. Mindestens 105'900 Franken kostet der Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio. Unsere top ausgestattete Testversion brachte es sogar auf 129'500 Franken.
Sound, Optik, Ausstrahlung: Kaum ein SUV macht soviel Spass beim Fahren, wie der Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio mit 510-PS-Biturbo.
Von nichts kommt nichts. Theoretisch verbraucht der Stelvio Quadrifoglio 9,8 Liter. Bei unserem Test in den verschneiten Bergen waren’s aber fast 14 Liter pro 100 km.