
Sparsames Fahren macht Freude – besonders mit dem neuen Opel Grandland X Hybrid4. Der erste allradgetriebene Plug-in-Hybrid der Rüsselsheimer kombiniert die Vorteile aus Elektro- und Verbrennungsmotor. Resultat: 300 PS und ansprechende Fahrleistungen bei effizientem Energieeinsatz.
Preis-/Leistungs- sowie umweltbewusste Automobilisten mit Ladedisziplin, die häufig Kurzstrecken zurücklegen, werden ihren Gefallen finden. Denn sind beide Akkumulatoren voll aufgeladen, fährt der 4x4 bis zu 50 km rein elektrisch.
Der heute 4,48 Meter lange Opel Grandland X feierte vor drei Jahren seine Premiere. Wie seine PSA-Konzerngeschwister Citroen C5 Aircross, DS7 Crossback, und Peugeot 3008 fährt er von nun auch als Plug-in-Hybrid vor. Allerdings gleich in zwei Varianten: als frontgetriebener Grandland X Hybrid mit 225 PS oder, wie im Falle unseres Testwagens, als 300 PS starker 4x4.
Kraft schöpft der Opel Grandland X Hybrid4 aus einem Antriebs-Trio. Dieses besteht aus einem 1,6-Liter-Turbobenziner und zwei Elektromotoren – einer an der Front (110 PS), einer am Heck (113 PS). Der Front-Elektromotor überträgt seine Power über eine Achtstufen-Automatik auf die Vorderräder. Der zweite Elektromotor und das Differenzial sind in die Hinterachse integriert. Nach unserem Praxistest, im Eco-Mode, zeigt der Bordcomputer einen Durchschnittsverbrauch von 2,7 l/100km. Ein genaueres Resultat liefert die Messung ohne E-Unterstützung. Der Verbrauch steigt dann auf 6,0 Liter - im Vergleich mit anderen PHEV-Modellen erstaunlich niedrig.
Wer das Optimum aus dem Elektro-SUV herausholen will, darf trotz guter Verbrauchswerte des Verbrenners nicht auf die E-Unterstützung verzichten. Heisst: Abends grüsst die Steckdose. Die Ladeklappe befindet sich da, wo einst die Tanköffnung ihren Platz hatte, und lässt sich per Knopfdruck öffnen. Ein kompletter Ladevorgang an der Haushaltssteckdose dauert weniger als sieben Stunden - für Personen die über Nacht laden eine gute Sache. Trotzdem empfehlen wir die Option des 7,4-kW-Onboard-Laders für 690 Franken, mit welchem man den Opel an einer öffentlichen Schnellladesäule in knapp zwei Stunden volllädt.
Ganz klar: beides! Aber mit Tendenz zu Ersterem. Der stärkste Opel der Unternehmensgeschichte geht wie ein Blitz. Ein satter Antritt, resultierend aus 520 Newtonmetern Drehmoment und 1900kg Kampfgewicht, begeistert schon beim Losfahren. Leider ist die E-Unterstützung nicht omnipräsent. Heisst: Nach spätestens 50 rein elektrisch gefahrenen Kilometern ist «finito». Aber auch dann ist der Schub noch immer überzeugend. Das hat zwei Gründe. Erstens können sich auch die Leistungsangaben des Verbrenners sehen lassen: 200PS und 300Nm. Zweitens: Auch wenn das Energieflussdiagramm eine Null anzeigt, ist die Batterie nie ganz entladen. Die Ingenieure haben drauf geachtet, dass für kurze Sprints stets noch ein Ass im Ärmel, in Form elektrischer Ladung, bereit liegt.
Der Opel Grandland X Hybrid4 ist ein E-SUV, bei welchem keine Kompromisse eingegangen werden müssen. Meint: Der Plug-In-Hybrid fährt sich sportlicher und gleichzeitig umweltschonender und somit kostengünstiger als sein Verbrenner-Pendant. Auch überzeugt hat uns der satte Antritt und der den 300 PS zu verdankende Fahrspass. Das letzte Lob geht an den Verbrennungsmotor: Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten rollt der Opel Grandland X Hybrid4 auch ohne elektrische Unterstützung ziemlich sparsam über Stock und Stein.
Der harte Kontrast zwischen modernem Antrieb und konventionellem Innenleben. Wobei das Verbesserungspotential nur auf Letzterem liegt. Gemeint sind unter anderem die konventionellen Rundinstrumente und das überholungsbedürftige Infotainmentsystem. Erst recht, wenn man bedenkt, dass das Fahrzeug die 50'000 Franken-Grenze knackt.